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Ab ins Paradies

Der Text stammt von Larissa Seeburger (vielen lieben Dank für diesen schönen Bericht über den Tag im Paradies)

LOST IN PARADIES

10 Uhr morgens, irgendwo in Schwyz. Vor lauter Staunen über diese geheimnissvolle und versteckte Landschaft hatte ich ganz vergessen, auf die Schilder zu achten. Am Zielort angekommen, ging es gleich los zum ersten Pausenplatz. Lagebesprechung.

«Wer von euch hat schon Erfahrungen damit gemacht, wie man einen Wasserfall am besten fotografiert?» fragte uns Donovan und blickte in die Runde. Ich schluckte, ob die anderen sich darin auskannten?

Und atmete auf: Nein, wir waren alle Anfänger. Zum Glück, so konnte Donovan uns eine kleine Einführung in das Thema geben und den Trick mit dem ND-Filter erklären. Anschliessend zeigte er uns anhand von Fotos, wie der goldene Schnitt anzuwenden ist und wie er wirkt. Er trug uns auf, doch den gesamten Tag über darauf zu achten.

Ich gebe zu, ich hatte bisher erst beim Bearbeitung meiner Fotos ab und zu den goldenen Schnitt überprüft. Aber wieso nicht gleich beim Fotografieren? Check, wieder etwas gelernt: Auf den goldenen Schnitt beim Fotografieren achten.

Los ging es zur ersten «Location», zum ersten Wasserfall. Der Weg dahin führte über einen Bach, der Weg war etwas rutschig. Doch Donovan hatte Seile eingepackt, die jetzt fachmännisch befestigt wurden.

Während die Männer zielsicher zum anderen Ufer sprangen, überzeugte uns Frauen das noch nicht. Wir wählten die sichere Variante: Schuhe aus und ab durch den Bach. Eine herrliche Abkühlung. Nach einem kurzen Anstieg wurden wir von einem atemberaubenden Wasserfall empfangen. Es schäumte und spritzte. Dieser Ort hatte wirklich das Wort «Paradies» verdient.

Ab an die Kamera und los. Nun begann für mich eine Geduldsprobe. Ich fotografiere nur selten mit Stativ, und das rächte sich jetzt. Ich brauchte jedes Mal gefühlte Stunden, bis ich das Stativ in Position gebracht hatte und endlich den Wasserfall einfangen konnte.

Dafür ging das Fotografieren mit diesen ND-Filtern erstaunlich leicht. Es war gut, gleich bei der ersten Location viel Zeit zu haben, um in Ruhe verschiedene Zeit- und Blendenkombinationen sowie Perspektiven auszuprobieren.

Mittagspause.

Donovan hatte ein leckeres Picknick vorbereitet, dass bei dieser Kulisse ein echter Gaumenschmaus war. Es war schön, dass wir eine kleine Gruppe waren, denn so waren unsere Gespräche auch beim Essen sehr persönlich und interessant.

Auf zum nächsten Wasserfall. Der war noch imposanter als der erste. Okay, ich gebe zu, an das Gefälle mussten wir uns erst gewöhnen. Doch dann konnte jeder von uns sich regelrecht austoben und sich «seine» Ecke suchen, von der er den Wasserfall fotografieren wollte. Verschiedene Blickwinkel und

Positionen wurden ausprobiert, verschiedene Vordergründe ins Bild gerückt.

Donovan zeigte uns, dass auch beim einem weniger spektakulären Wasserfall je nach Perspektive beeindruckende Bilder entstehen können und gab uns den Tipp, mehr die Augen offen zu halten für die «kleinen» Bäche und Wasserfälle.

Weiter ging es zum spritzigen Bach. Hier war es etwas etwas anspruchsvoller, den Abschnitt zu finden, der auf einem Bild gut wirkt. Oberhalb oder unterhalb? Jeder fand die Stelle, die ihm oder ihr am besten gefiel.

Donovan nahm sich viel Zeit für jeden von uns, um alle Fragen zu beantworten und uns zu zeigen, welche Kniffe es an der Kamera gibt, die uns beim Fotografieren helfen. Und dies für jeden an seiner eigenen Kamera.

Nun folgte der längste Anstieg bis zu einem Wasserfall, der romantischer hätte nicht sein können. Der Weg dahin war etwas spektakulär mit einer kurzen Kletterei über ein abgeschlossenes Gitter. Doch gerade dieses kleine Abenteuer, neben allen anderen an dem Tag, war die Würze dieses Workshops. Es war sozusagen ein Workshop Plus: Fotoworkshop mit Outdoor-Adventure-Feeling.

Der Wasserfall war so perfekt, dass wir alle gerne nochmals unsere Ausrüstung auspackten und uns viel Mühe gaben, diesen besonders gut mit der Kamera festzuhalten und als gelungene Erinnerung mit nach Hause zu nehmen.

Auf zum letzten Pausenplatz und damit zum Finale. Es war ein Bach, an dem man sonst achtlos beim Wandern vorbeiläuft, aber wenn man genauer hinschaut, erinnert er einen an Verzasca in klein.

Das Wasser schlängelte sich um und über ausgewaschene Steine, ideal für wunderschöne Bilder. Hier gaben wir nochmal alles und rückten so nahe wie möglich an den Bach heran. Plötzlich war alles ganz einfach: Stativ raus, einstellen, Kamera fixieren, Blende und Zeit wählen und los. Ich hatte mich in diese ND-Filter verliebt, wirklich ein super Sache. Ab auf die Einkaufliste.

Hatte uns bis dahin die Sonne den ganzen Tag begleitet, begann es auf dem kurzen Rückweg zum Auto an zu regnen und zu hageln. Doch das konnte unsere gute Stimmung nicht stören. Wir hatten alle zusammen viel gelernt und einen tollen Tag verbracht.

Ich freue mich darauf, den einen oder die andere bei einem der nächsten Kurse von Donovan wiederzusehen. Und bis dahin halte ich bei jedem Bach oder Wasserfall an, der mir vor die Linse kommt.

Herzlichen Dank, Larissa (die Bilder sind auch alle von Larissa Seeburger)

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